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Liebe Stadtbergerinnen, liebe Stadtberger,
ich bedanke mich für dieses großartige Ergebnis, für Ihre Stimme, für das Vertrauen welches Sie mir entgegengebracht haben. Gerne wäre ich ihr Bürgermeister geworden, dafür hat es leider nicht gereicht. Aber der Amtsinhaber hat viele meiner Ideen und Konzepte übernommen, vom Ausbau des Radwegenetzes über ein Mobilitätskonzept für die Zukunft bis hin zu neuen Ideen Gewerbe anzusiedeln, das Erkennen der Chancen der neuen Straßenbahnlinie 5 für Stadtbergen und die Konzepte zur Stadtkernentwicklung. Ich hoffe und wünsche es den Stadtbergerinnen und Stadtbergen von ganzem Herzen, dass diese Versprechen nun auch umgesetzt werden. Stadtbergen braucht mehr als eine neue Eisdiele, um für die Zukunft die Lebensqualität auf dem konstant hohen Niveau zu halten. Ich gratuliere Paulus Metz zu diesem tollen Ergebnis und wünsche ihm für die nächsten 6 Jahre ein glückliches Händchen. Ihnen allen möchte ich danken, es waren für mich persönlich sehr schöne, intensive 5 Monate in Stadtbergen. Viele tolle Bekanntschaften mit Menschen in dieser wunderbaren Stadt, die mir richtig ans Herz gewachsen ist.
Für mich persönlich ist dieses Ergebnis ein großer Erfolg und es zeigt, dass wir Grünen die richtigen Antworten auf die entscheidenden Zukunftsthemen haben. Zudem ist es das bisher beste Ergebnis, welches ein Grüner bei einer Bürgermeisterwahl in Stadtbergen erzielen konnte. Nochmal 2 Prozent mehr als vor 6 Jahren, diesmal gegen den Amtsinhaber, der sein Ergebnis deutlich verbessern konnte. Die SPD hat sich trotz massiven finanziellen und personellen Einsatz halbiert. Als Außenseiter der aus einer anderen Stadt kommt, seinen Wahlkampf fast mittellos und nahezu alleine bestreiten musste, bin ich mit diesem Ergebnis äußerst zufrieden. Vor 5 Monaten kannte mich in Stadtbergen niemand, der Wahlkampf war Themenleer und mir ist es gelungen, die Themen in Stadtbergen maßgeblich zu bestimmen.
Ich wünsche Ihnen allen persönlich von ganzem Herzen alles Gute und ich freue mich auf ein Wiedersehen.
Ihr Peter Rauscher
16.09.17 –
Flucht, Asyl und Menschenrechte wahren; Herausforderungen gestalten, Chancen nutzen
Bayern steht für eine weltoffene Gesellschaft ein, welche den Menschen Schutz bietet, die unseren Schutz brauchen. Die vergangenen drei Jahre haben Bayern verändert. Mehr als 800.000 Menschen mussten vor Krieg, Verfolgung und aus existenzieller Not aus ihrer Heimat fliehen und haben Deutschland erreicht. Mehr als 125.000 Geflüchtete haben in Bayern Schutz und Sicherheit gefunden. Dank der großartigen Hilfsbereitschaft tausender bayerischer Bürgerinnen und Bürger, aber auch einer engagierten Flüchtlingspolitik durch Kommunen und Städte wie Stadtbergen, hat unsere Zivilgesellschaft unglaubliches geleistet.
Glaubten viele, die Hilfsbereitschaft vieler Menschen im Sommer 2015 am Hauptbahnhof München wäre nur kurzfristig, steht im Sommer 2017 fest, dass das Engagement ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer und Flüchtlingshelferinnen ungebrochen angehalten hat. Viel zu lange hat einzig ehrenamtliches Engagement die Lücken in der Asylpolitik der Staatsregierung geflickt. Dieses Engagement verdient die höchste Anerkennung, den größten Respekt.
Asyl- und Migrationspolitik in Stadtbergen?
Die EU, der Bund und die Länder geben die Rahmenbedingungen vor, in denen sich Asyl- und Migrationspolitik bewegt. Städte und Gemeinden können aber vor Ort noch viel tun, um die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger und der neu hinzukommenden Menschen zu vereinen. Die Bereitstellung von sozialverträglichem Wohnraum ist der erste und wichtigste Schritt, darüber hinaus kann aber noch viel getan werden.
Viele Stadtbergerinnen und Stadtberger haben sich ehrenamtlich für geflüchtete Menschen engagiert. In den Gemeinschaftsunterkünften und in Wohnungen im gesamten Stadtgebiet leben mehrere Hundert Flüchtlinge mit uns zusammen in Stadtbergen. In Bayern leben (Stand 01.07.17) 27.949 Geflüchtete in 374 bayerischen Gemeinschaftsunterkünften, 77.176 Geflüchtete in dezentralen Unterkünften und 15.487 Geflüchtete in privaten Unterkünften. Insgesamt stehen derzeit ca. 35.600 Plätze in den vom Freistaat betriebenen Objekten und etwa 99.900 Plätze in kommunalen Unterkünften zur Verfügung.
Ich will eine Ansprechperson für jede Art von ehrenamtlichem Engagement in Stadtbergen im Rathaus einrichten. Eine Art Freiwilligenzentrum für alle Bürgerinnern und Bürger und Vereine oder Organisationen, welche ehrenamtliches Engagement zu schätzen wissen. Ein solches Zentrum kann vermitteln, organisieren und einen Ort der Begegnung schaffen. Ob freiwillige Feuerwehr, Sportvereine, Hausaufgabenbetreuung oder der Betreuung von Geflüchteten: Ehrenamtliches Engagement ist wichtig und muss bestmöglich gefördert und unterstützt werden. Die Integration von Geflüchteten (aber auch allen Migranten und Migrantinnen) gelingt langfristig nur mit ehrenamtlichem Engagement. Stadtbergen könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen und die Freiwilligenarbeit durch das Rathaus unterstützen.
Stadtbergen ist auch eine Arbeitgeberin. Viele Menschen arbeiten schon jetzt für unsere Stadt; ob direkt im Rathaus oder auf dem Bauhof. Anerkannte Flüchtlinge dürfen in Deutschland arbeiten, für Geflüchtete, die eine Ausbildung wahrnehmen, wurde mithilfe der sogenannten 3+2-Regelung ein sicherer Aufenthalt für die dreijährige Ausbildung und zwei anschließender Praxisjahre geschaffen und auch viele Migranten und Migrantinnen aus anderen EU-Staaten können in Stadtbergen arbeiten. Als Arbeitgeberin kann Stadtbergen hier passende Stellenausschreibungen auch für Migrantinnen und Migranten, sowie anerkannte Flüchtlinge aktiv bewerben und interessant machen.
Stadtbergen kann seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interkulturell schulen und die Verwaltung für die unterschiedlichen Denkweisen und kulturell bedingten Unterschiede sensibilisieren. Mit begleiteten und geförderten Stadtteilfesten oder dem Schaffen von Orten der Begegnung kann Integration noch weiter durch das Rathaus unterstützt werden.
Langfristig gilt es, in die Integration, in Sprachkurse, Bildung und Ausbildung und den Zugang zu Arbeit zu intensivieren, damit zu uns eingewanderte und geflüchtete Menschen ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Deutschland und Europa müssen aber auch die Fluchtursachen bekämpfen. Wir tragen eine Mitverantwortung für die durch den Klimawandel ausgelösten Dürren und die Wüstenbildungen, für die Verarmung und Vertreibung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, weil wir eine falsche Global-Agrarpolitik machen. Eine Sicherheits-, Friedens- und Außenpolitik, die nicht auch Agrar-, Energie- und Handelsaußenpolitik ist, kann nicht gelingen. Ich möchte eine gemeinsame europäische Flucht- und Asylpolitik. Alle europäischen Staaten müssen zusammenarbeiten, um diese Herausforderung gemeinsam zu bewältigen.
Ich will:
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