Bericht über die Gedenkfeier des Ortsverbandes des BN zur Reaktorkatastrophe in Fukushima (Japan) am 11. März 2011

Zur Gedenkfeier des Bund Naturschutz zur Reaktorkatastrophe in Fukushima am 11. März 2011 konnte als Hauptredner der frühere grüne Landtagsabgeordnete Raimund Kamm gewonnen werden.

16.03.21 –

Mit Paulus Metz, Michael Smischek und Martina Bauer war die ganze Stadtspitze von Stadtbergen bei der Gedenkfeier des Bund Naturschutz zu Reaktorkatastrophe in Fukushima am 11.3.2011 zugegen. Als Hauptredner hatten die Naturschützer den früheren grünen Landtagsabgeordneten Raimund Kamm gewonnen.

Der Ortsverbandsvorsitzende Dr. Ludwig Fink ging in seiner Eröffnungsansprache auf das besondere Verhältnis von Fukushima und Stadtbergen ein. Seit fast 50 Jahren bestehe eine freundschaftliche Beziehung zwischen der Provinz Fukushima und Stadtbergen. Die Nachrichten aus Japan vor 10 Jahren hätten in Stadtbergen wie eine Bombe eingeschlagen. Die Betroffenheit und eine beispiellose Hilfsbereitschaft seien überall zu spüren gewesen.

Fink, der damals Bürgermeister war, verwies auf die Spendensumme von 120.000€, die von Stadtberger Bürgerinnen und Bürgern für eine Waisenhausstiftung in Fukushima aufgebracht wurden.

Die 3. Bürgermeisterin Martina Bauer trug zwei Gedichte vor, die die Dimension des Unglücks nachdrücklich zum Ausdruck brachten.

2. Bürgermeister Michael Smischek verwies darauf, dass gerade im Raum Augsburg der Ausbau der alternativen Energien weit vorangekommen sein, er aber die entsprechenden Fortschritte im europäischen Raum vermisse.

Raimund Kamm zeigte eindringlich die tödlichen Gefahren der Atomenergie auf, aber auch die Chancen des Ausstiegs und des Ausbaus der Alternativen. In Fukushima habe es nicht nur einen „GAU", also den größten anzunehmenden Unfall gegeben, sondern einen „Super Gau", für den kein Sicherheitssystem ausgelegt war. Die Menschen werden davon noch in Jahren und Jahrzehnten betroffen sein.

Seit 2000 habe der Atomstromanteil weltweit abgenommen, so dass von einer Renaissance der Atomkraft keine Rede sein könne. Nirgends, insbesondere auch in Deutschland, gebe es ein Konzept für die Endlagerung der Atomreste. Diese müssten länger als eine Million Jahre sicher eingeschlossen sein, wobei zu bedenken ist, dass das Erinnerungsvermögen der Menschen nach spätestens 3 Generationen verblasst.

Sehr positiv bewertete Kamm, dass der Anteil der erneuerbaren Energie in Deutschland in den letzten 10 Jahren von 19 % auf 47 % gestiegen ist. Die Erzeugerpreise der alternativen Energien seien gegenüber den herkömmlichen Energien deutlich günstiger. Die unsinnige staatlich Verteuerung durch die sog. „Stromsteuer" müsse so rasch als möglich beendet werden.

Zum Schluss seiner Ausführungen wies Kamm mit Nachdruck darauf hin, dass Deutschland beim Atomausstieg keineswegs ein Alleingänger sei. Andere Länder in Europa folgten dem gleichen Weg, wenn auch weniger intensiv. Zuletzt habe auch Taiwan den Ausstieg beschlossen.

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