Öffentliche Stellungnahme zur Diskussion um den Antrag für eine Erstaufforstung

Bezüglich der Darstellung unseres Antrages zur Erstaufforstung in der Augsburger Allgemeinen setzen wir auf Offenheit gegenüber unseren Bürger*innen und möchten einige Missverständnisse ausräumen, die im Rahmen der letzten Stadtratssitzung entstanden sind.

02.02.21 –

Sehr geehrte Damen und Herren,

bezüglich der Darstellung unseres Antrages zur Erstaufforstung (siehe bitte Anhang dieser Mail) setzen wir auf Offenheit gegenüber unseren Bürger*innen und möchten einige Missverständnisse ausräumen, die im Rahmen der letzten Stadtratssitzung entstanden sind.

  1. Wir haben bei der Lageplanung die Pächter*innen und Ihre Bedürfnisse von Anfang an mit einbezogen! Stadtrat Miehler hat Kontakt zu den Pächter*innen und den Mitarbeiter*innen aufgenommen, um zu klären, ob die Verwaltung mit ihnen Kontakt aufgenommen hat. Dies ist leider nicht der Fall.

    Die Pächter*innen wissen nicht, dass die Ausgleichspflanzungen auf den ökologischen Ausgleichsflächen bei Deuringen jetzt 5020 qm groß sind. Das sind 0,5 ha. Diese müssen sie in Ihrem Mehrfach-Antrag am Landwirtschaftsamt, bei dem sie 32 Hektar Weidefläche angegeben haben, nun abziehen.

    Kommt die von Herrn Stadtrat Miehler vorgeschlagene Erstaufforstung mit auch 0,5 Hektar am Ziegelstadel dazu, müssen die Pächter*innen einen ganzen Hektar von Ihren 32 Hektar abziehen. Das können die Pächter*innen aber ausgleichen, da sie in benachbarten Gemeinden Flächen hinzubekommen.

    Es wäre auch möglich und sinnvoll, die vom Bauhof in Stadtbergen unsinnig oft gemähten Grasflächen, den Pächter*innen anzubieten.
     
  2. Die vorgesehenen klimatoleranten und standortgerechten Stieleichen, Edelkastanien, Walnüsse, Baumhaseln und Winterlinden, mit Größen von maximal 60 cm, werden in 20 Jahren ca. 8-10 m groß sein und erst in 120 Jahren ihre größte Baumhöhe erreichen.
     
  3. Die Fläche der Erstaufforstung ist im Norden ca. 10 m vom Teich entfernt, so dass überhaupt keine Schattenwirkung für den Teich auftritt.
     
  4. Wäre eine Streuobstwiese nicht auch eine Lösung? Nein, weil wir einen in Hinsicht auf C02-Reduzierung deutlich wirkungsvollerem und deutlich artenreicherem Mischwald wollen und brauchen. Wir können davon ausgehen, dass in den kommenden fünf bis zehn Jahren im danebenliegenden Stadtwald die Fichten und Kiefern vor dem Borkenkäfer, vor dem Diplodia Pilz und vor der Trockenheit kapitulieren werden. Es wird dann schon vorher vom zuständigen Förster reagiert und versucht unter den bisherigen Altkiefern und Altfichten schattenertragende Tannen und Buchen zu pflanzen, die dann einen klimatoleranteren Mischwald als bisher, dort mit den Eichen, Winterlinden, Edelkastanien, Walnüssen und Baumhaseln der Erstaufforstung, aufbauen helfen.
     
  5. Das Wasser für den Teich kommt aus einer Falte des geologisch „Schotterriedel“ benannten Anstiegs nach Deuringen. Nicht umsonst ist dort auch eine Wasserstation. Die Bäume der Erstaufforstung haben tiefe Pfahl- und Herzwurzeln, die viel tiefer als der bisherige Wald in den Boden wachsen. Damit nutzen sie nicht das Oberflächenwasser, das den „Himmels“-Teich am Ziegelstadel speist.
     
  6. Vielmehr werden im klimatoleranten Mischwald durch die Photosynthese jährlich circa fünf Tonnen CO2 aus der Atmosphäre gefiltert und zu Sauerstoff, Wasser und Nährstoffen umgewandelt. Dies ist wichtig, denn der bisherige Nadelwald rund um Stadtbergen wird durch den immer schnelleren Klimawandel leider sehr schnell verschwinden. Genauso wie der jetzt aktuell am Reiterweg-Kindergarten gerodete Baumbestand. Hier läuft aktuell ein erneuter Rodungsantrag für das Außengelände am Reiterweg-Kindergarten. Damit sind hier dann nun über 500 Bäume verschwunden.
     
  7. Bedauerlich ist, dass durch die Sitzungsvorlage nicht klar wurde, dass die Kosten deutlich geringer sind als die Förderung dafür. Es sind deutlich mehr als 1000 € Unterschied und damit ein Plus für den Haushalt und das war im Antrag deutlich formuliert.

Vielen herzlichen Dank!

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